Wie wird klassische Musik für ein diverses Publikum zugänglich, unabhängig von Vorbildung oder Behinderung? Wie können Seh- und Wahrnehmungsgewohnheiten hinterfragt und verändert werden? Welche Ästhetiken sind dafür notwendig? Und kann ein Werk des klassischen Kanons durch die künstlerische Integration von Mitteln der Barrierefreiheit vielleicht sogar von Staub befreit werden?

Diese Fragen bearbeiten wir mit unserer neuen Musiktheaterproduktion „24 Hebel für die Welt – Berichte aus der Winterreise“ unter der Regie von Friederike Blum. Das Stück basiert auf Franz Schuberts ikonischen Kompositionen zu den Liedtexten des Dichters Wilhelm Müller aus dem Jahr 1827. Ein Ensemble aus Performer*innen mit und ohne Behinderung befragt dieses klassische Material mit Hilfe des künstlerischen Verfahrens „Aesthetics of Access“ neu. Am 1. und 2. Oktober feiert die Produktion Premiere auf dem Beethovenfest Bonn. Weitere Vorführungen finden vom 10. bis 12. Oktober im Kölner Orangerie Theater statt.

Wir freuen uns auf euren Besuch!

Barrierefreie Infos:

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Die Lieder aus Schuberts Liederzyklus »Winterreise« handeln vom Gefühl des Allein-in-der-Welt-Seins, von existentieller Unsicherheit und Isolation, vom ewigen Suchen. In dem Zusammenspiel zwischen Verzweiflung im Text und Trost durch die Schönheit in der Musik offenbart sich etwas zutiefst emotional Menschliches. Ein vielstimmiges Ensemble aus Menschen mit unterschiedlichen Backgrounds, Prägungen und Erfahrungswelten sucht Zugänge zu einer Musik, die gleichermaßen zusammenbringen, ausschließen, verzaubern kann.

Die Performer:innen verwandeln die Bühne in ein Labor, experimentieren mit Wahrnehmungsperspektiven wie »Hören« und »Sprache« und binden diese in den kreativen Prozess ein. Unterschiedliche Les- und Erfahrarten des Stückes treffen aufeinander, kollidieren und ergänzen sich – es entsteht eine unfertige Collage, die für ein diverses Publikum auf unterschiedliche Weise ästhetisch erfahrbar ist. Nichts ist mehr, wie es war. Die Zugänglichkeit von Schuberts Musik selbst steht genauso auf dem Prüfstand wie der klassische Gesang.

Möglich, dass sich an diesem Abend eine kleine Bühnengemeinschaft formiert, während die Performer:innen ihre individuellen Erzählungen, Beobachtungen, Enttäuschungen und Hoffnungen mit dem Publikum teilen – ein vielstimmiges Wir. Vielleicht sogar eine zufällig entstandene Band.

Entwickelt aus dem Material der »Winterreise« von 1827.

Komposition: Franz Schubert
Originaltext: Wilhelm Müller
Das Stück basiert auf den Originaltexten in einer Übertragung in Leichte Sprache durch Anne Leichtfuß.

Eine Koproduktion von Un-Label und Beethovenfest Bonn.

Genre: Musiktheater
Dauer: ca. 90 Minuten
Gesprochene Sprache: Deutsch

Termine

 

Di 01. Oktober 2024, 19:30
Ort: Beethovenfest, Brotfabrik Bonn
Mit anschließendem Publikumsgespräch
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Mi 02. Oktober 2024, 19.30 
Ort: Beethovenfest, Brotfabrik Bonn
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Do 10. Oktober 2024, 19.30
Ort: Orangerie Theater Köln
Mit anschließendem Publikumsgespräch
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Fr 11. Oktober 2024, 20.00
Ort: Orangerie Theater Köln
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Sa 12. Oktober 2024, 20.00
Ort: Orangerie Theater Köln
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