Comics sind ein Medium, das traditionell von visuellen Eindrücken lebt – doch was, wenn man diese Bilder nicht sehen kann? Das blinde Künstler*innen-Duo Amy Zayed und Joy Bausch stellt sich dieser Frage und erkundet in ihrem Projekt “Reise nach Avalon” die ästhetische Erfahrung von Comics für ein blindes Publikum. Ihre imaginäre, poetische Reise schlägt die Brücke vom Mythos von Avalon bis hin zum legendären Glastonbury Musikfestival.

Mit Hilfe von KI sowie künstlerischen und digitalen Mitteln erforschen Zayed und Bausch, wie visuelle Medien für nicht sehende Menschen zugänglich gemacht werden können. Dabei kombinieren sie praktische Zugänglichkeitswerkzeuge mit künstlerischen und popkulturellen Bezügen sowie Interpretationen der Gralsgeschichte. Ihre Erkenntnisse verwandeln sie in eine akustische sowie eine KI-generierte visuelle Ebene: es entsteht eine einzigartige audiovisuelle Landschaft. Damit auch sehende Menschen das entstandene Sound & Vision Kunstwerk erfassen können, setzen sie auf Methoden der „Aesthetics of Access“. In Zusammenarbeit mit sehenden Künstler*innen und Referenzpersonen entwickeln sie Möglichkeiten, um das Werk auch für sehendes Publikum les- und greifbar zu gestalten.

„Reise nach Avalon“ erschließt neues Terrain in der künstlerischen Praxis und baut Brücken zwischen verschiedenen Wahrnehmungswelten. Das Projekt hinterfragt spielerisch Hierarchien der sinnlichen Wahrnehmung und fordert dazu auf, kulturelle Zusammenhänge aus neuen Perspektiven zu betrachten.

Visual Co-Creator: Patrick Simon; Illustrationen: Tim Stadie

 

Collage aus fünf Bildern: David Bowie mit Text Do something exciting. Joy Bausch, ein Mann mit schwarzen langen Haaren läuft am Strand und hebt die Arme. Eine Hand, die einen Comic zeichnet. Ein Ausschnitt aus einem Comic. Ein Ki-generiertes Bild von einem Wald, darüber gelegt ein ebenfalls KI generiertes Bild von einem übergroßen Greifvogel, der bei Sturm auf einem Shciff landet.

Präsentation

“Reise nach Avalon” wurde erstmalig im Rahmen des “24 Hebel für die Welt”-Gastspiels vom 10. bis 12. Oktober 2024 in der Orangerie in Köln präsentiert!

Künstler*innen

Amy Zayed

Amy Zayed 

Amy Zayed entdeckte mit 14 Jahren ihre Liebe zum Radio durch den britischen Soldatensender BFBS. Als Teenagerin wurde sie dort zur Radiomacherin ausgebildet und arbeitete bis 2008 als Redakteurin und Musikreporterin. Nach ihrem Abitur studierte sie Englisch, Französisch und Philosophie, parallel dazu war sie Musikautorin bei WDR 1Live. Es folgte ein Volontariat beim WDR. Heute arbeitet sie als freie Journalistin für Kultur und Musik für diverse ARD-Jugend- und Kulturwellen sowie die BBC. Seit 2020 moderiert sie den John-Sinclair-Podcast für den Kölner Verlag Bastei Lübbe. Amy Zayed lebt und arbeitet in Köln.

Joy Bausch

Joy Bausch

Joy Bausch ist freiberuflicher Musiker, Music Producer/Audio-Engineer und Dozent/Berater aus Düsseldorf. Bereits im Alter von 4 Jahren erlernte er sein erstes Instrument, das Akkordeon. Im Laufe der Jahre kamen neben dem Keyboard vor allem Saiteninstrumente wie Gitarre und Bass hinzu. In diversen Bands, vor allem im Metal- und Rockbereich, sammelte er seit seiner Jugend Erfahrungen in den Bereichen Songwriting und Live-Performance. Aktuell ist er im Akustik-Duo „Annabelle & Joy“ deutschlandweit zu erleben. Zuvor spielte er in der Progressive-Beatbox-Metal-Band DifFriends, mit der er zwei Alben veröffentlichte. Neben der Bühne ist besonders die Studioarbeit seine große Leidenschaft, die er durch ein Studium an der Akademie Deutsche Pop (Köln) bis zum Tonmeister-Diplom professionalisierte. Joy Bausch lebt und arbeitet in Düsseldorf.

 

 

Über die Un-Label Künstler*innen-Residenz

Die Künstler*innen-Residenzen von Un-Label bieten Kunstschaffenden mit Behinderung die Möglichkeit, eigene kreative Projekte umzusetzen und dabei gezielt unterstützt zu werden. Im Labor für inklusive Kultur (L.I.K.) in Köln-Neuehrenfeld entsteht ein zentraler Ort, an dem Künstlerinnen mit Behinderung zusammenkommen, sich vernetzen und in einem inklusiven Umfeld arbeiten können. Neben finanzieller, personeller und logistischer Unterstützung liegt ein Fokus auf interdisziplinärer und intersektionaler Zusammenarbeit. Un-Label arbeitet zudem mit Netzwerkpartnerinnen zusammen, um Barrierefreiheit und die Förderung von Künstlerinnen mit Behinderung nachhaltig in der Kulturszene zu verankern.

 

Drei farbige Kreise überlappen. Daneben steht " L.I.K. Labor für inklusive Kultur"