Kostenfrei zum Download gibt es jetzt unsere Guideline „Gerecht gestalten: Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit für Kulturakteur:innen und Kulturnutzer:innen mit Behinderung in und durch Maßnahmen der Kulturförderung“. Darin findet Ihr übersichtlich und anschaulich strukturiert jede Menge konkrete Ansatzpunkte und Ideen, wie durch Änderungen von Förderrichtlinien und -konzepten Chancengleichheit für Antragstellende und Kulturpublikum mit Behinderung hergestellt werden kann. Die Guideline ist Ergebnis unseres konsequent partizipativen Projektes United Inclusion.

Wie kann Kunst- und Kulturförderung die künstlerische Aktivität und Teilhabe von Kulturschaffenden und Publikum mit Behinderung effektiv befördern? Un-Label hat sich dieser Frage im konsequent partizipativen Projekt United Inclusion von März 2021 bis Dezember 2022 in zwei Projektphasen gewidmet. Ergebnis ist eine Guideline für Förderer zur Umsetzung.

In einer ersten Phase mit acht moderierten Online-Gesprächsrunden haben Kulturschaffende mit Behinderung in 2021 gemeinsam mit Vertreter:innen von Fördermaßnahmen des Bundes, der Länder, Kommunen und privater Stiftungen Bedarfe formuliert und konkrete Ideen für die Umsetzung gerecht gestalteter Kulturförderung für Kulturschaffende und Publikum mit Behinderung entwickelt. Als Orientierungspunkt diente der Report „Disabled artists in the mainstream: a new cultural agenda for Europe“, der im März 2020 vom Netzwerk „European Disability Arts Cluster“ erstellt wurde. Die Ergebnisse wurden in einer Dokumentation zusammengefasst, die kostenfrei zum Download zur Verfügung steht. 

Im zweiten Projektabschnitt (2022) wurde der Fokus auf den Transfer der Erkenntnisse gelegt. Erneut wurden Mitarbeiter:innen von Förderprogrammen und Kulturschaffende mit Behinderung zusammengebracht. In einer Online-Veranstaltungsreihe, der viele Vorgespräche, unter anderem mit Interessensvertreter:innen der Sparten Film, Theater und Musik vorausgingen, wurde zentrales Wissen vermittelt und miteinander neues Wissen produziert.
Themen waren z.B.:
– konkrete Umsetzung barrierearmer Antragsverfahren (darunter Antragsformulare, Informationen auf Websites und Beratung)
– Barrierefreiheit: strukturieren, planen und umsetzen
– ästhetisches Stilmittel (Aesthetics of Access)
– staatliche Assistenzleistungen für Kulturschaffende mit Behinderung

Darüber hinaus gaben Vertreter:innen des British Council und des Arts Council England Anregungen, wie Förderkonzeptionen in Deutschland, in Anlehnung an die langjährig erprobten Förderverfahren in Großbritannien, neu akzentuiert werden können, um Antragstellende und Kulturpublikum mit Behinderung nachhaltig und proaktiv zu fördern.
An den Veranstaltungen nahmen über 300 Vertreter:innen von Fördermaßnahmen und weitere Interessierte teil. Ergebnis ist eine Guideline, die kostenfrei zum Download zur Verfügung steht. Die Guideline ermöglicht Vertreter:innen von Maßnahmen der Kunst- und Kulturförderung eine strukturierte Vorgehensweise in der Konkretisierung von Handlungsschritten und deren Umsetzung.

Wir bedanken uns bei allen Gesprächspartner:innen, Referent:innen der Fortbildungen und allen Teilnehmenden, die im Sinne von United Inclusion zur Erstellung der Guideline beigetragen haben.

Viel Spaß beim Lesen und Umsetzen!
Wir freuen uns über euer Feedback.

Euer Un-Label Team