Unser Access Maker Kreativ-Labor bringt ausgewählte internationale Expert:innen des inklusiven Kultursektors mit Kulturschaffenden der Darstellenden Künste aus Deutschland zusammen.

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Allgemeine Informationen zum Access Maker Kreativ-Labor

Datum:

Dienstag 01.03.2022, 09:30 Uhr bis Freitag 04.03.2022, 13:30 Uhr. Die Anreise ist bereits am Montag den 28.02.2022 ab 15 Uhr möglich.

Ort:

Akademie der Kulturellen Bildung, 42857 Remscheid

Zielgruppe:

Kunst- und Kulturschaffende von Theater- und Tanzhäusern sowie aus der freien Szene (max. 20 – 25 Teilnehmer:innen)

Referent:innen:

Zum Inhalt:

Aesthetics of Access – ein Ansatz, der von der Gleichberechtigung der Perspektiven von Menschen mit und ohne Behinderung ausgeht und das enorme künstlerische Potential eines barrierefrei gedachten und praktizierten Kunstverständnisses entdeckt, ausschöpft und erfahrbar macht. Durch „Aesthetics of Access“ werden für Werk und Prozess neue Qualitäten hinzuzugewonnen und die Mittel der Barrierefreiheit zu künstlerischem Vokabular und ihre Anwendung zur Inspirationsquelle. Im Kreativ-Labor vermitteln Euch die Referent:innen in Vorträgen, Präsentationen und Workshops umfassende theoretische, methodische und praktische Grundlagen von Aesthetics of Access, auf deren Basis Ihr künstlerisch selbst mit Aesthetics of Access arbeiten könnt.

Die Akademie für kulturelle Bildung in Remscheid, mitten in der Natur gelegen, verfügt über sehr schöne, großzügige, barrierefreie Veranstaltungsräume, in denen sich im Austausch mit internationalen Referent:innen und Kolleg:innen Eure kollektive Kreativität aus verschiedensten Perspektiven voll entfalten kann.
Alle drei Referentinnen aus Großbritannien verfügen über jahrzehntelange Erfahrung in der Arbeit mit Aesthetics of Access und in disabled-led Produktionen aus dem Bereich der Darstellenden Künste, haben diese selbst maßgeblich mitgeprägt und sind auch aktuell mitten in den neuesten Entwicklungen, Formen und Ausdrucksweisen.

Sprache:

Das Seminar findet überwiegend in gut verständlicher englischer Sprache statt. Übersetzungsunterstützung ist durch peer-to-peer und/oder die Veranstalter:innen jederzeit möglich. Simultanübersetzung durch professionelle Dolmetscher:innen am Dienstag und Mittwoch bei Bedarf, siehe „Barrierefreiheit“

Unterkunft:

Einzelzimmer oder Doppelzimmer mit Dusche. Vollverpflegung.

Barrierefreiheit:

Alle Veranstaltungsräume sind barrierefrei. Viele Einzelzimmer und Doppelzimmer sind barrierefrei.

Bei Bedarf stellen wir folgende Assistenzen zur Verfügung, bitte unbedingt bei der Anmeldung den Bedarf anmelden:

  • Dolmetschung in Deutsche Gebärdensprache (DGS)
  • Simultanübersetzung Englisch-Deutsch am Dienstag und Mittwoch
  • Arbeitsassistenz bzw. Mobilitätsassistenz vor Ort

Eigenanteil zu den Unterkunftskosten nach Selbsteinschätzung

Kategorie 1: 100 € + VVK (z.B. Studierende, freiberufliche Künstler:innen)
Kategorie 2: 140 € + VVK (z.B. Mitarbeitende freier Ensembles)
Kategorie 3: 180 € +VVK (z.B. Angestellte großer Kulturinstitutionen)

COVID 19:

Es gilt beim Kreativ-Labor die 2G+-Regel, d.h. geimpft oder genesen plus Test max. 24 Stunden vor Anreise. Falls das Kreativlabor aufgrund der Pandemiesituation in Präsenz abgesagt werden muss, findet es online statt. Kosten werden bei Online-Veranstaltung bis auf die Vorverkaufsgebühren erstattet.

Kontakt für Fragen und weitere Informationen:

Charlott Dahmen. E-Mail: charlott@un-label.eu, Telefonisch: +49 (221) 788560-13.
Weitere Informationen zu Access Maker

Programm

Dienstag

  • Equity Training (praktisches Sensibilisierungstraining) – Ruth Fabby
  • Einführung in Disability Arts and Culture (Vortrag) – Kaite O’Reilly
  • Aesthetics of Access – Beispiele aus der Praxis (Präsentation) – Kaite O’Reilly
  • Bühne neu Denken – Ergebnisse und Erfahrungen des EU Creative Europe Projektes ImPArt (Präsentation) – Projektakteur:innen

Mittwoch – Freitag

Praktische Workshops

  • Disability Equity (Gerechtigkeit für Menschen mit Behinderung) in der Kreativbranche – Ruth Fabby
  • Alternative Dramaturgieansätze, geprägt von der Perspektive von Tauben und Menschen mit Behinderung – Kaite O‘Reilly
  • Bewusste Intention für Veränderung – Ruth Fabby
  • Theaterarbeit kreativ zugänglich für alle – vom Konzept bis zur Produktion. Besonderer Fokus liegt auf der Arbeit mit Gruppen aus der Community sowie dem Kinder- und Jugendtheater – Nickie Miles-Wildin

Um eine intensive Arbeit in kleinen Gruppen zu gewährleisten, werden die Workshops zum Teil parallel angeboten – mit Wechsel, so dass die Teilnehmenden alle Workshops besuchen können.

Referent:innen

Kaite O’Reilly

Kaite O’Reilly ist mehrfach preisgekrönte Dramaturgin, Hörspielautorin, Schriftstellerin und Bühnenautorin und arbeitet in den Bereichen Kunst und Kultur für Menschen mit Behinderung und Mainstream-Kultur. Für ihre Arbeit hat sie zahlreiche Preise erhalten, darunter den Peggy Ramsay Award für YARD (The Bush, London), den Manchester Theatre Awards für das beste Stück des Jahres für Perfect (Contact Theatre), den Theatre-Wales Award für Peeling (Graeae Theatre Company) und den Ted Hughes Award für neue Werke in Poesie für ihre Überarbeitung von Aischylos’ Perser für das National Theatre Wales. In 2018 wurde Kaite außerdem mit dem internationalem Elliott Hayes Award for Outstanding Achievement in Dramaturgy für ihre Arbeit “And Suddenly I Disappear …” ausgezeichnet. Sie war Stipendiatin des Arts and Humanities Research Council für die Erforschung alternativer Dramaturgien aus der Perspektive von Tauben und Menschen mit Behinderungen (Universität Exeter, 2003-6), die sie als Stipendiatin des Internationalen Forschungszentrums “Interweaving Performance Cultures” an der Freien Universität Berlin (2011-18) weiter ausbaute.

Sie hat zahlreiche Publikationen und Produktionen veröffentlicht und arbeitet international als Theatermacherin, Mentorin und Referentin zum Thema Diversität und Inklusion. Sie ist bekannt für ihre Pionierarbeit im Bereich der “Disability Culture” und „Aesthetics of Access“.

Ruth Fabby

Ruth Fabby leitet seit August 2019 die Organisation Disability Arts Cymru (DAC), der führenden Organisation im Bereich “Disability Arts” in Wales. Zielsetzung der Organisation ist ein gleichberechtigtes Cymru, in dem Taube und Menschen mit Behinderung eine zentrale Rolle in den Künsten der Nation spielen.

Zuvor war sie Gründerin und künstlerische Leiterin von DaDaFest in Liverpool, einem der erfolgreichsten Kunstfestivals für Menschen mit Behinderung weltweit. Ruth wurde zunächst an der Liverpool Theatre School in den Bereichen Darstellende Künste, Sprache und Drama ausgebildet und hat ihr ganzes Berufsleben lang im Bereich “Disability Arts” gearbeitet. Ruth ist außerdem Ratsmitglied des Arts Council Wales und Schirmfrau der Graeae Theatre Company, von LifeNow und dem DaDaFest. Bekannt für ihre leidenschaftliche, aktivistische und inspirierende Art, arbeitet sie international als Referentin und Beraterin.

Nickie Miles-Wildin

Nickie Miles-Wildin guckt auf eine breit gefächerte und abwechslungsreiche Karriere und hat bisher als Autorin, Regisseurin, Schauspielerin und Workshop-Leiterin gearbeitet. Seit 2021 ist sie künstlerische Co-Direktorin und CEO von DaDaFest. Sie ist Theatermacherin mit einer Leidenschaft für “Aesthetic of Access” und Stücken, die sich mit den Vorurteilen gegenüber Menschen mit Behinderung auseinandersetzen. Zuvor war Nickie stellvertretende Leiterin der Abteilung für neue Stücke bei der Graeae Theatre Company und arbeitete am Royal Exchange Theatre in Manchester als Young Company Programme Leader. Als Regisseurin arbeitete sie u.A. für DaDaFest Scratch 21, Royal Exchange Theatre, New Earth Theatre und Graeae. 2014 war Nickie Mitbegründerin von TwoCan, des ersten disabled-led Theaterensembles in Gloucestershire.


Die Referentinnen, von links nach rechts: Nickie Miles-Wildin, Kaite O’Reilly, Ruth Fabby.