Über die Residenz

Im Rahmen seiner Residenz, ist der Künstler Dodzi Dougban mit seinem Projekt „Vaterschaft“ vom 17. bis 28. November 2025 bei Un-Label zu Gast. In dem Rechercheprojekt erforscht der Künstler die Vaterrolle und rückt die marginalisierte Perspektive Tauber schwarzer Väter in den Fokus. Basierend auf Interviews, Recherche und eigener Reflexion behandelt sein intersektionaler Ansatz Entfremdung, Audismus, Ableismus, Rassismus, Kommunikationsbarrieren sowie den alltäglichen Kampf mit Behörden. Aus dem Material entsteht eine Solo-Performance, die Tanz mit Kunstformen wie Gebärdensprachpoesie und Visual Vernacular (VV) verbindet.

Showing

Das Projekt „Vaterschaft“ wird im Rahmen einer öffentlichen Präsentation erste Einblicke in den aktuellen Arbeitsstand geben.
Weitere Informationen zu Termin und Ort folgen in Kürze.

Künstler*innen

Portrait von Dodzi Dougban. Er hat Dreadlocks und trägt einen hellgrünen Kapuzenpullover. Er steht vor einer hellen Wand mit Fenstern und Ziegelmauerwerk.

Dodzi Dougban

Dodzi Dougban ist Tauber Tänzer, Performer und Choreograf aus Recklinghausen. Er möchte durch inklusive Kunsterlebnisse Barrieren überwinden und zeigen, dass Kommunikation ein machtvolles Mittel für gesellschaftlichen Wandel ist. In seiner Arbeit integriert er Gebärdensprache poetisch in den Tanz und verbindet so die hörende und die Taube Welt miteinander. Aus seiner ursprünglichen Leidenschaft für Urban Dance sind neue und einzigartige Formen des Ausdrucks und der Körpersprache entstanden.

Aktuell arbeitet Dodzi an seinem neuen Stück „Vaterschaft“, das 2026 in Köln uraufgeführt werden soll. Im Rahmen dieses Projekts übernimmt Dodzi erstmals die künstlerische Leitung. Mit diesem Projekt möchte er die Perspektive von Vätern mit Taubheit sichtbar machen. In seinen Werkschauen und Präsentationen setzt er darauf, gesellschaftliche Vielfalt sichtbar zu machen und zum Nachdenken anzuregen.

Er ist überzeugt: Inklusive Performances können Vorurteile abbauen, die Vielfalt stärken und gesellschaftliche Teilhabe für alle fördern.

Portrait von Wolfram Sander. Eine Person mit dunkelroter Strickmütze, weißem T-Shirt und offenem blauem Hemd vor grünem Hintergrund mit Bäumen.

Wolfram Sander

Wolfram Sander ist Dramaturg und Künstlerischer Produktionsleiter / Creative Producer.

Nach seiner Ausbildung zum Tischler studierte er am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und in Montreal. Im Anschluss an sein Diplom arbeitete er in unterschiedlichen Funktionen für internationale Festivals und Produktionsstätten, darunter die Ruhrtriennale. Als Künstlerischer Produktionsleiter beim Festival Theaterformen in Hannover und Braunschweig verantwortete er zwischen 2013 und 2020 acht Festivalausgaben. Nach einer Spielzeit als Programmleiter für Theater und Tanz in Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste übernahm er die Produktionsleitung für das Theaterfestival Spielart 2021 in München. Anschließend war er eine Spielzeit lang Produktionsdramaturg an den Sophiensælen Berlin.

Daneben betreibt Wolfram Sander seine eigene künstlerische Praxis, die sich an den Schnittstellen von Klangkunst, Live-Performance und Installation bewegt und in Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweden, Kanada und Mexiko präsentiert wurde. Zuletzt organisierte er als Künstlerischer Produktionsleiter das Festival Musik Installationen Nürnberg 2025, das Musik als performative Raumkunst in den Mittelpunkt stellt. Im selben Jahr untersuchte er als Performer in der von Daniel Kötter initiierten Projektreihe Roden / Pembalakan / Kukata Miti die Auswirkungen von Extraktivismus auf Landschaften und Gemeinschaften an verschiedenen Orten der Welt.

Aktuell arbeitet er bei Panthea, einem Unternehmen, das seit Jahren europaweit innovative und technische Übertitelungslösungen für die darstellenden Künste entwickelt.

Wolfram Sander fokussiert sich zunehmend auf die Themen Inklusion, Barrierefreiheit, kulturelle Teilhabe sowie auf Aspekte sozialer Gerechtigkeit innerhalb der performativen Künste. Ab 2026 übernimmt er die Leitung der Darstellende Künste am Mehrsparten-Kulturhaus Südpol in Luzern.

Über die Un-Label Künstler*innen-Residenz

Die Künstler*innen-Residenzen von Un-Label bieten Kunstschaffenden mit Behinderung die Möglichkeit, eigene kreative Projekte umzusetzen und dabei gezielt unterstützt zu werden. Im Labor für inklusive Kultur (L.I.K.) in Köln-Neuehrenfeld entsteht ein zentraler Ort, an dem Künstlerinnen mit Behinderung zusammenkommen, sich vernetzen und in einem inklusiven Umfeld arbeiten können. Neben finanzieller, personeller und logistischer Unterstützung liegt ein Fokus auf interdisziplinärer und intersektionaler Zusammenarbeit. Un-Label arbeitet zudem mit Netzwerkpartnerinnen zusammen, um Barrierefreiheit und die Förderung von Künstlerinnen mit Behinderung nachhaltig in der Kulturszene zu verankern.

Drei farbige Kreise überlappen. Daneben steht " L.I.K. Labor für inklusive Kultur"